Leinöl – ein Pflanzenöl der besonderen Art
Auf der Suche nach einem geeigneten Pflanzenöl wirst du im Handel neben Olivenöl, Rapsöl oder Walnussöl auch auf Leinöl stoßen. Dort steht es meistens in deutlich kleineren Ausführungen neben anderen kaltgepressten Ölen und zeichnet sich durch eine klare, goldgelbe Farbe aus. Leinöl ist jedoch nicht nur schön anzusehen, es ist auch sehr gesund. Dass Fett nicht automatisch fett macht, ist bereits klar – denn neben tierischen Fetten gibt es auch pflanzliche Fette, die teilweise für unseren Körper essentielle Inhaltsstoffe zu bieten haben. Welche besonderen Eigenschaften Leinöl hat und warum ein Kauf in jedem Fall lohnt, haben wir für dich nachfolgend kompakt zusammengefasst.
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Leider ist Leinöl nicht unbegrenzt haltbar. Daher wird es auch häufig in kleinen Flaschen im Handel angeboten. Nach Anbruch ist das Öl meistens für sechs bis acht Wochen brauchbar. Es verliert nach dem Öffnen kontinuierlich seine wertvollen Eigenschaften, weshalb es zeitnah aufgebraucht werden sollte.
Da die Vitamine und Nährstoffe in Leinöl lichtempfindlich sind, solltest du Leinöl dunkel und kühl lagern. Somit gehst du sicher, dass das Öl länger haltbar ist. Es ist jedoch ratsam, das Öl zügig zu verbrauchen.
Leinsamenöl und Leinöl bezeichnen dasselbe Produkt. Es handelt sich also bei beiden Versionen um kaltgepresstes Öl, das reich an Omega-3-Fettsäuren und wertvollen Vitaminen ist.
Raffiniertes Leinöl wird chemisch hergestellt und ist aufgrund von Wärmeeinwirkung beim Herstellungsprozess von minderer Qualität.
Im Regal der Nahrungsergänzungsmittel wirst du auch Leinöl-Kapseln finden, die von der Haltbarkeit und Dosierung vielleicht für dich interessanter erscheinen. Allerdings lässt sich durch den Herstellungsprozess nicht feststellen, wie hochwertig das Produkt ist. Daher ist es besser, für eine gesunde Ernährung zu kaltgepresstem Leinöl zu greifen.
Was ist Leinöl?
Bei Leinöl handelt es sich um ein spezielles Pflanzenöl, das aus Leinsamen des Leins(Linum) gewonnen wird. Die Pflanzen gehören zu den Leingewächsen (Linaceae) und werden auch häufig als Flachs bezeichnet. Die einjährige Zierpflanze kann bis zu einem Meter hoch wachsen und fällt vor allem wegen ihrer Blüten auf, die himmelblau erscheinen und in Gärten oder auf Feldern zwischen Mai bis August blühen.
In jeder Kapselfrucht entstehen im Laufe der Zeit ungefähr zehn Samen, die wir als Leinsamen kennen. Neben reichlich Ballaststoffen punkten die Leinsamen mit wertvollen Vitaminen sowie Omega-3-Fettsäuren. Der Anteil an Omega-3-Fettsäuren ist bei Leinöl – anders als bei vielen anderen Pflanzenölen – enorm hoch. Vor allem die Alpha-Linolensäure (ALA) nimmt mit rund 60 Prozent einen großen Teil ein. Sie kann das Gesamtcholesterin nachhaltig senken und auch den LDL-Anteil im Cholesterin vorteilhaft reduzieren.
Da unser Körper ALA nicht selbst herstellen kann, müssen wir die Fettsäure mit der Nahrung zu uns nehmen. Mit Leinöl gelingt das hervorragend. Mit einem Teelöffel Lein kannst du nämlich rund 2.000 mg ALA aufnehmen, was den Tagesbedarf eines Erwachsenen deckt.
Darüber hinaus hat Leinöl noch viele weitere wertvolle Bestandteile zu bieten. Neben ALA enthält Leinsamenöl ebenso
- Linolsäure (auch als Omega-6-Fettsäure bekannt)
- Ölsäure
- Palmitin- und Stearinsäure
- Vitamin B1, B2, B6, C, D, E und K
- Eisen
- Zink
- Jod
- Kupfer
- Natrium
- Kalium
- Kalzium
- Magnesium
und weitere wichtige Vitamine sowie Spurenelemente. Wie du siehst, ist Leinöl ein wahres Kraftpaket und steckt voller essentieller Nährstoffe.
Leinöl ist allerdings nicht nur für den Menschen gesund, sondern auch für Haustiere geeignet. Mit Leinöl erhalten Pferde, Hunde, Katzen, Nager und Vögel nicht nur ein schöneres Fell oder Gefieder – auch der Stoffwechselvorgang wird positiv unterstützt.
Wie lässt sich der Geschmack von Leinöl beschreiben?
Frisches Leinöl punktet mit einem nussigen Aroma, das allerdings nicht jedem unbedingt schmeckt. Einige Genießer empfinden das Öl als leicht bitter, andere als etwas eigenwillig und vernehmen eine strohartige Note.
Es kann daher von Vorteil sein, das Leinöl mit neutralschmeckenden Pflanzenölen wie Sonnenblumen- oder Rapsöl zu mischen, um den Geschmack des Leinöls etwas zu neutralisieren. Ob pur oder mit anderen Pflanzenölen kombiniert – Leinöl ist ideal für die kalte Küche verwendbar. Gib einfach ein weinig Leinöl in
- Salate
- Müsli
- Smoothies
- Shakes
- Bowls
- Pestos
- Dressings
oder andere Gerichte, um diese zu veredeln und aufzuwerten. Schmeckt das Leinöl allerdings ranzig, solltest du es lieber entsorgen. Aufgrund des hohen Omega-3-Anteils neigt Leinsamenöl leider dazu, schnell ungenießbar zu werden. Deshalb wird es in der Regel auch nur in kleinen Portionen angeboten.
Es ist ratsam, die angebrochene Flasche Leinöl binnen weniger Wochen aufzubrauchen. Somit kannst du von den wertvollen Vitaminen und Nährstoffen profitieren und musst nicht zu viel Produkt verschwenden.
Vor allem naturbelassenes Leinöl darf nicht erhitzt werden. Es verliert dadurch nicht nur seine wertvollen Vitamine und Bestandteile, sondern beginnt aufgrund des hohen Anteils an ungesättigten Fettsäuren schnell zu qualmen. Der Rauchpunkt von Leinöl liegt bei ungefähr 105° Celsius – daher ist es zum Kochen, Braten oder Backen eher nicht geeignet.
Welche positiven Eigenschaften hat Leinöl zu bieten?
Dass Leinöl reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist, haben wir bereits erwähnt. Doch welche Vorteile liefern sie unserem Körper und was passiert, wenn du regelmäßig Leinöl zu dir nimmst?
Leinöl wirkt, wenn du es über einen längeren Zeitraum konsumierst, entzündungshemmend,
- reguliert deinen Blutzuckerspiegel,
- verbessert deine Verdauung,
- normalisiert deinen Blutdruck,
- optimiert deine Blutfettwerte,
- schützt das Herz,
- stärkt die Gehirnfunktion
und steht sogar im Ruf, Krebs vorzubeugen. Einige Studien konnten bereits belegen, dass die im Leinöl enthaltenen ALA freie Radikale hemmen können, die Krebserkrankungen verursachen.
Um die wichtigsten Nährstoffe ideal aufnehmen zu können, solltest du stets zu kaltgepresstem Leinöl greifen. Es gibt zwar auch raffinierte Produkte zu kaufen, die jedoch nicht so viele Vitamine enthalten. Naturbelassenes Leinöl ist dickflüssiger in der Konsistenz und weist einen tiefdunklen Gelbton auf.
Die Krankheiten oder Beeinträchtigungen lassen sich allerdings nicht allein mit Leinöl heilen – sie können lediglich eine Therapie unterstützen und den Genesungsprozess optimieren. Bei Krankheiten ist es außerdem wichtig, sich ärztlich behandeln zu lassen. Nahrungsergänzungsmittel können die Gesundheit fördern, sollten aber nicht als Allheilmittel betrachtet werden.
Um aufzuzeigen, wie wertvoll Leinöl ist, haben wir für dich eine Übersicht der beliebtesten Pflanzenöle aufgelistet:
Öl | Omega-3-Säure-Gehalt in Prozent | Omega-6-Säure-Gehalt in Prozent | Ungesättigte Fettsäuren in Prozent | Gesättigte Fettsäuren in Prozent |
---|---|---|---|---|
Leinöl | 56 bis 70 | 12 bis 18 | 10 bis 22 | 6 bis 9 |
Olivenöl | 1 | 10 bis 21 | 55 bis 74 | 15 bis 20 |
Rapsöl | 7 bis 10 | 15 bis 20 | 55 bis 65 | 7 bis 13 |
Sonnenblumenöl | 0,3 | 58 bis 64 | 24 bis 30 | 8 bis 11 |
Walnussöl | 13 bis 14 | 57 bis 61 | 15 bis 16 | 8 bis 11 |
Hanföl | 18 | 58 | 12 | 10 |
Kürbiskernöl | 2 | 50 bis 55 | 30 bis 34 | 9 bis 20 |
Traubenkernöl | 1 | 68 bis 70 | 16 bis 20 | 11 |
Warum gilt Leinöl allgemein als gesund?
Es sind die unterschiedlichen Fettsäuren und Vitamine, die das Pflanzenöl so besonders machen. Dabei wirken sich die unterschiedlichen Wirkstoffe bei Konsum positiv auf deinen Organismus aus. Denn ein erhöhter Cholesterinwert oder Herz-Kreislauferkrankungen sind immer noch in Deutschland in hohem Maße vertreten. Schuld an dem Dilemma sind oftmals falsche Ernährung oder auch Bewegungsmangel.
Leinöl kann dich dabei unterstützen, dich wesentlich gesünder zu ernähren. Dabei ist natürlich insgesamt auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Nehme täglich zwei bis drei Portionen an Obst und Gemüse zu dir, trinke zwei bis drei Liter Flüssigkeit und versuche drei bis vier Mal in der Woche Sport zu treiben. Das Leinöl ist kein Garant, dass es dir direkt besser gehen wird, aber es bietet einige Vorzüge, die du dir zunutze machen kannst.
Cholesterin
Wir verbinden Cholesterin stets mit negativen Eigenschaften. Dabei ist das Sterol ein lebensnotwendiger Stoff, den dein Körper benötigt. Er wird häufig selbst von deinem Körper produziert – nehmen wir jedoch durch ungesunde Nahrung mehr Cholesterin als nötig zu uns, kann das auf unseren Organismus belastet wirken. Dein Körper kann das Cholesterin nicht mehr abbauen und lagert es in den Blutbahnen ab. Dort kann es zu Verstopfungen und Verkalkungen der Arterien führen. Es kann ebenso auf Dauer das Risiko an einem Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erkranken erhöhen.
Leinöl kann dir jedoch dabei helfen, deine Cholesterinwerte zu verbessern. Dafür ist es nötig, weniger tierische Öle und Fette aufzunehmen, sondern vermehrt zu gesunden Fetten zu greifen. Diese enthalten mehr Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die deine Durchblutung anregen und fördern, dein Herz sowie deine Arterien schützen und deine Blutgefäße angenehm geschmeidig halten.
Krebs
Einige wissenschaftliche Studien konnten bereits belegen, dass Leinöl Krebs vorbeugen und die Bildung sowie das Wachstum von Tumoren oder Metastasen hemmen kann. Das betrifft vor allem Krebserkrankungen, die hormonabhängig sind wie Gebärmutterhalskrebs, Prostatakrebs oder Brustkrebs. Der Grund ist ebenso in den Omega-3-Fettsäuren zu finden, die eine positive Eigenschaft auf Hormone und Enzyme im menschlichen Körper haben können und freie Radikale binden und eindämmen können.
Psyche
Ebenso gab es in der Vergangenheit ärztliche Studien, die belegen konnten, dass ungesättigte Fettsäuren psychische oder neurologische Schäden hemmen können. Somit ist es mit Leinöl möglich, Depressionen, Schizophrenie, Hyperaktivität und andere psychische Leiden einzudämmen. Wichtig ist in jedem Fall eine regelmäßige Einnahme, um Nerven zu schonen und neurologische Erkrankungen zu reduzieren.
Entzündungen
Die in Leinöl enthaltenen Wirkstoffe sind schon seit Tausenden von Jahren bekannt. Sie wurden somit in frühen Zeiten schon als Heilpflanze angesehen und haben auch heute noch antientzündliche Eigenschaften zu bieten. Wenn du regelmäßig Leinöl zu dir nimmst, kannst du demnach Infekte verhindern oder bereits begonnenen Infektionen besser und schneller abklingen lassen.
Außerdem kann Leinöl die Beschwerden an chronischen Entzündungen, wie sie z.B. bei einer arthritischen Erkrankung der Fall sein kann, lindern. Das bringt Erleichterung für Betroffene, die teilweise unter starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen leiden.
Leinöl kann allerdings nicht allein gegen Entzündungen wie Arthritis oder Arthrose helfen. Es kann die Symptome allerdings lindern. Es ist also nötig, neben Medikamenten auch auf eine gesunde Ernährung zu achten, um Krankheiten vorteilhafter zu behandeln.
Haut
Leinöl kann nicht nur konsumiert werden, sondern auch für äußerliche Anwendungen zweckdienlich sein. Somit ist es möglich, mit Bio-Leinöl Hautirritationen wie Akne oder andere Hautprobleme wie Neurodermitis zu lindern. Auch auf spröde Nägel und trockene Haut wirkt das Öl bei regelmäßiger Anwendung positiv. Das Leinöl stärkt die Hautbarriere, festigt Nägel und macht sogar das Haar geschmeidig. Auch bei problematischer Haut sorgt das Öl dafür, dass sich entzündete Stellen beruhigen. Die Haut wirkt beruhigt, entspannter und schöner.
Grund dafür ist Vitamin E, das reichlich im Leinöl enthalten ist. Dieses Vitamin enthält einen „Zellschutz“, das die Körperzellen vor schädlichen Radikalen schützt und mit reichlich Feuchtigkeit versorgt.
Gewichtsreduktion
Das kostbare Pflanzenöl kann jedoch nicht nur Krankheiten oder Beschwerden lindern, sondern auch die Verdauung fördern. Das wiederum kann bei der Gewichtsreduktion behilflich sein. In Leinsamenöl sind nämlich essentielle Stoffe vertreten, die deinen Stoffwechsel anregen und die Fettverbrennung ankurbeln. Nimmst du geschroteten Leinsamen auf und versorgst dich mit Leinöl, kannst du ebenso von einem längerfristigen Sättigungsgefühl profitieren.
Nimm Leinsamen und Leinöl am besten täglich zu dir und kombiniere gesunde Ernährung, reichlich Flüssigkeitsaufnahme mit Sport. Somit kannst du erfolgreich und vor allem dauerhaft Gewicht verlieren und deinem Körper etwas Gutes tun.
Wie viel Leinöl sollte ich am Tag zu mir nehmen?
Es reicht bereits aus, ein bis zwei Gramm Leinöl pro Tag aufzunehmen. Das entspricht ungefähr einem Teelöffel. Wenn du das Öl nicht pur einnehmen möchtest, kannst du es hervorragend als Topping für Salate, das Müsli oder den Joghurt nutzen. Rühre das Öl einfach unter die Speise und genieße das Leinöl in seiner natürlichen Form.
Du kannst das Leinöl natürlich auch für warme Speisen verwenden. Du solltest es allerdings nicht im Topf oder in der Pfanne erhitzen. Gib einfach das Öl in deine Suppe oder träufle es auf Kartoffeln, Gemüse, Fleisch oder Fisch. Somit erhältst du eine rundum gesunde Speise, die dir gut tut.
Worauf sollte ich beim Kauf von Leinöl achten?
Achte beim Kauf von Leinöl in erster Linie auf ein hochwertiges Produkt. Ein Bio-Leinöl aus dem Reformhaus, dem Bio-Laden oder aus dem Internet ist daher auf jeden Fall zu bevorzugen. Ist auf dem Etikett der Zusatz „kontrolliert biologischer Anbau“ enthalten, kannst du dir zudem sicher sein, ein erstklassiges Öl in den Händen zu halten.
Ebenso ist es wichtig, auf kaltgepresstes Leinöl zurückzugreifen. Es wird ohne Einwirkung von Wärme hergestellt und enthält somit wertvolle Nährstoffe, von denen du profitieren kannst. Wenn du ein Produkt gekauft hast, ist es maßgeblich, die empfohlene Tagesmenge nicht zu überschreiten: Mehr als 100 Gramm pro Tag gelten als kritisch – du solltest also nicht mehr vom Leinöl konsumieren, als gut für dich ist. Die Empfehlung lautet, täglich ungefähr einen Teelöffel und höchstens einen Esslöffeln aufzunehmen.
Nebenwirkungen sind in der Regel keine zu erwarten. Einige Menschen berichten, dass ihnen nach der Einnahme von Leinöl übel wurde. Dieser Nebeneffekt tritt jedoch oft nur dann auf, wenn ein minderwertiges oder ranziges Öl verwendet wurde.
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