Ist scharfes Essen gesund?
In manchen Küchen dominieren Scharfmacher wie Chili, Meerrettich und Pfeffer. Für Liebhaber scharfer Speisen sorgen diese Gewürze erst für den letzten Schliff. Doch scharfe Gewürze haben nicht nur geschmacklich einiges zu bieten.
Sie aktivieren den Wärmehaushalt des Organismus und sollen die Ausschüttung von Endorphinen (Glückshormone) bewirken. Zudem besteht die Vermutung, dass scharfe Mahlzeiten eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden und die Gesundheit haben könnten.
Scharfes Essen
Während manche Menschen eine Vorliebe für extra scharfe Chili-Dressings haben, treibt anderen schon ein kleiner Klecks Senf die Schweißperlen auf die Stirn. Dabei enthalten viele Lebensmittel wie Ingwer, Senf, Knoblauch und Pfeffer scharfe Komponenten.
Das Empfinden gegenüber scharfem Essen ist bei jedem Menschen anders ausgeprägt. Scharf ist dabei keine Geschmacksrichtung im eigentlichen Sinne wie bitter, süß, sauer oder salzig. Denn es sind nicht die Geschmacksknospen auf der Zunge, welche Schärfe wahrnehmen.
Wie schmeckt man die Schärfe?
Schärfe löst eine Schmerzreaktion aus, die wie ein Geschmack empfunden wird. Der Mensch spürt die Auswirkungen von Chili & Co. über die Mundschleimhaut. Diese ist mit Wärmerezeptoren ausgestattet, die den Körper auch warnen, wenn er zu Heißes zu sich nimmt. Beim Konsum scharfer Gewürze öffnen sich die Poren und die Schweißdrüsen werden aktiviert. Es entsteht ein Hitzegefühl und die Durchblutung wird gefördert.
Schärfegrade bei Chilis
Chilis, wie sie in Zamnesias Chilishop angeboten werden, sind nichts für schmerzempfindliche Menschen. Sie stammen ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika, sind aber besonders in der asiatischen Küche beliebt.
Der Schärfegrad von Chilis wird in Scoville gemessen. Diese Einheit wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von dem gleichnamigen Pharmakologen eingeführt. Sie gibt Aufschluss darüber, wie viel Capsaicin in getrockneten Paprikaschoten enthalten ist. Capsaicin ist der verantwortliche Wirkstoff, welcher die Rezeptoren der Mundschleimhaut reizt. Die nachfolgende Liste gibt einen Überblick über die Schärfegrade in Scoville ausgewählter Paprikasorten:
- > 500.000: Trinidad Moruga Scorpion, Naga Morich.
- 000 - 500.000: Scotch Bonnet, Afrikanisches Birdseye, Habanero.
- 000 - 100.000: Chiltepin, Malagueta.
- 000 - 50.000: Piquin, Cayennepfeffer.
- 500 - 8.000: Mirasol, Jalapeño-Chili, Tabascosauce, Sambal.
- 100 - 500: Peperoni.
- 0 - 10: Gemüsepaprika.
Ist scharfes Essen nun gesund oder doch ungesund?
Je nach Gewürz sind es die einzelnen Zutaten, welchen eine gesundheitsfördernde Wirkung zugesprochen wird. Das Capsaicin im Chili gilt als gesunder Scharfmacher. Es regt die Durchblutung an und kann Verspannungen lösen. In geeigneter Dosierung kann eine vermutete schmerzhemmende Wirkung zur Linderung von Nervenschmerzen führen. Zudem wird Capsaicin attestiert, dass es verantwortlich für die verstärkte Ausschüttung von Glückshormonen ist.
Im Meerrettich ist ein ätherisches Senföl für die Schärfe maßgeblich. Dieses weist einen hohen Anteil von ungesättigten Fettsäuren auf. Insbesondere sind die essenziellen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zu nennen. Gleichzeitig sollen Senföle eine antibakterielle Wirkung aufweisen.
Für die Schärfe im Knoblauch dagegen ist Allicin verantwortlich. Diese Wirkstoffe haben pilztötende, antioxidative und antiasthmatische Wirkungen und weisen einen hohen Anteil an Vitamin B1 auf.
Was ist beim Kochen mit scharfen Zutaten zu beachten?
Der Mensch gewöhnt sich mit der Zeit an scharfes Essen. Wer häufiger Chilis isst, nimmt die Schärfe Schritt für Schritt weniger wahr. Kinder sollten eine ungewohnte, scharfe Speise erst einmal vorsichtig probieren.
Menschen mit Problemen im Magen-Darm-Trakt oder regelmäßig auftretendem Sodbrennen sollten besser von scharfen Gewürzen absehen, könnte doch sonst die Magenschleimhaut überreizt werden.
Hilfe, das Essen ist zu scharf! Was kann man tun?
Wer sich an scharfer Küche versucht, der übertreibt schon einmal mit der Schärfe. In diesem Falle gibt es einige Tricks, mit denen einer zu stark gewürzten Mahlzeit die Schärfe genommen wird:
Vor allem sind es Milchprodukte wie Frischkäse, Joghurt oder Schmand, die der Sauce die Schärfe nehmen. Ebenso eignen sich Kokosmilch oder Käse dazu, eine zu scharfe Speise zu retten. Auch Kartoffeln oder andere stärkehaltige Lebensmittel entziehen einen Teil des Capsaicins.
Scharf essen in der Schwangerschaft
Grundsätzlich spricht aus medizinischen Gründen nichts dagegen, während der Schwangerschaft pikant zu essen. Die Schärfe kann dem Ungeborenen nichts anhaben. Allerdings kommt es vor, dass Schwangere von scharfen Speisen Sodbrennen oder Magenschmerzen bekommen. Deshalb sollten scharfe Gewürze immer mit gebührendem Respekt behandelt werden.
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